Wir treffen uns, um eine Heidefläche zu schützen und jungen Birken und Pfeifengras zu Leibe zu rücken. Bringt bitte, wenn Ihr habt, Astschere, Spaten, Säge oder Harken mit.
Nähere Infos bekommt Ihr bei unseren Schutzgebietsbetreuern unter henstedter-moor@nabu-kisdorferwohld.de.
Oder Ihr kommt direkt zur Heidefläche (s. Skizze).
Am Sonntag, dem 29. September, machen wir eine Exkursion ins Grotmoor. Der Ranger Jörn Gollisch von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein führt uns fachkundig durch das zwischen Lentföhrden und Heidmoor gelegene 650 ha große Moor. Uns erwarten spannende Einblicke in den Lebensraum Moor und Informationen zur durchgeführten Wiedervernässung.
Wir starten um 10:00 Uhr an der Einmündung Birkenweg in die Dorfstraße (Kreisstraße K48 zwischen B4 und Heidmoor), bitte kommt mit festem Schuhwerk. Um Anmeldung unter info@nabu-kisdorferwohld.de wird gebeten.
Statt mit schwerem Schlegel-Mäher mähen wir insektenfreundlich mit der Sense.
Für diesen Arbeitseinsatz suchen wir Menschen, die mit einer Sense umgehen können, und Helfer*innen, die das Mahdgut mit Rechen zusammen harken. Toll wäre es, wenn ihr eigene Sensen/Harken mitbringen könntet, aber wir können uns auch mit unseren Geräten abwechseln.
Treffpunkt ist auf der Streuobstwiese in Kaltenkirchen, die direkt am Krückauwanderweg liegt (siehe Lageplan). Anschließend stärken wir uns wieder bei einem kleinen Imbiss.
Für Fragen wendet euch bitte an Susanne (roehling [at] nabu-kisdorferwohld.de oder 04192 / 94 71)
Kisdorf/Sievershütten. Auf dem Hof von Lisa und Birte Harms an der Segeberger Straße zwischen Kisdorfer Wohld und Sievershütten herrscht reger Flugbetrieb und wildes Gezwitscher - und das seit mindestens drei Generationen:
Rund 20 Nester sind derzeit von Rauchschwalben besetzt und die haben in diesem Jahr teilwiese sogar dreimal Nachwuchs aufgezogen! Ein aus Schwalbensicht außerordentlich erfolgreiches Jahr. Dabei begann dieses Jahr sehr zögerlich, berichtet Birte Harms: "Im Frühling war zunächst nur eine einzige Schwalbe auf dem Hof und musste mehr als eine Woche warten, bis endlich auch ihre Artgenossen aus dem Süden eintrafen."
Auf dem Hof hat man sich auf die Schwalben eingestellt: Lisa Harms (84) steht im Sommer jeden Morgen schon um 5:30 Uhr auf, um die Dielentür zu öffnen, damit die Schwalben ungehindert ein- und ausfliegen können. Unter den Nestern wurden Bretter angebracht, die die meisten Hinterlassenschaften der Schwalben auZangen. "Etwas Schmutz bleibt natürlich immer, aber den nehmen wir für den wunderschönen Anblick der Flugakrobaten gerne in Kauf" so Birte Harms weiter. Ganz nebenbei sind die Schwalben auch sehr nützlich, denn sie vertilgen große Mengen an Insekten, die auf einem Hof mit Pferden zwangsläufig vorhanden sind. Man sieht die Schwalben unermüdlich im Tiefflug auf den Weiden um die Pferde herumsausen. Nach Anbruch der Dunkelheit übernehmen die ebenfalls auf dem Hof lebenden Fledermäuse die Nachtschicht der Insektenjagd, natürlicher geht es kaum. "Früher überwogen auf dem Hof die Mehlschwalben, aber seit einigen Jahren haben wir leider nur noch Rauchschwalben" erzählt Lisa Harms. "Aber wir geben nicht auf und haben einige künstliche Mehlschwalbennester aufgehängt, nur zurzeit werden die nur von Spatzen genutzt", so Lisa Harms weiter.
Insgesamt bietet der Hof beste Voraussetzungen für Schwalben: Von der Wasserstelle mit Lehm als Baumaterial, geschützten Stellen für Nester, einer alten Streuobstwiese, Knicks und artenreichen Weiden mit Pferden ist alles da, was das Schwalbenherz begehrt.
Anke Büll, Vorstandssprecherin des NABU Kisdorfer Wohld, freut sich über so viel Wohlwollen gegenüber den Schwalben und verleiht an Birte und Lisa Harms die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus". Eine Plakette weist künftig auf diesen für Schwalben so gastlichen Ort hin. "Leider ist dies keine Selbstverständlichkeit, häufig werden die unter Schutz stehenden Flugakrobaten aus Angst vor Schmutz vertrieben. Aber wir hoZen, dass sich viele Nachahmer finden und wir noch viele Häuser auszeichnen können. Wer Schwalben beherbergt, kann sich dafür einfach beim NABU melden", so Anke Büll.
Augen auf, Lupe raus und Stift gezückt: Der NABU Insektensommer steht wieder vor der Tür. Vom 3. bis 9. Juni und vom 2. bis 11. August heißt es Sechsbeiner beobachten und zählen. Groß und Klein sind aufgerufen, eine Stunde an einem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten für die Artenvielfalt zu sammeln.
„Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe dafür“, betont Volker Max vom NABU Kisdorfer Wohld. „Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer wollen wir für den Schutz dieser wichtigen Tiergruppe sensibilisieren.“
Stück für Stück mit viel Freude die faszinierende Welt der Sechsbeiner entdecken und sie zu bestimmen lernen – das leistet dieses Citizen Science Projekt jeden Sommer aufs Neue. Die gemeinsame Aktion von NABU und Landesbund für Vogelschutz ist einzigartig beim Insektenzählen. Alle Details zu der Aktion finden sich auf Insektensommer.de.
Rund 33.000 heimische Insektenarten gibt es allein in Deutschland. “Bei so einer riesigen und vielfältigen Tiergruppe kann wirklich jeder immer wieder etwas Spannendes und Wunderbares entdecken. Und das Abenteuer Insektenwelt beginnt direkt vor der eigenen Haustür!”, freut sich Volker Max.
Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standort aus. Gezählt wird bis zu eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer.
Zählt am 9. Juni ab 10 Uhr zusammen mit dem NABU Insekten-Scout Volker Max auf der Streuobstwiese am Krückau-Wanderweg in Kaltenkichen (ungefähr 300 m südwestlich des Hohenmoorweg).
Hier die genaue Lage der Streuobstwiese:
Die Steuobstwiese kann mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut über den Krückau-Wanderwqeg erreicht werden. Wer mit dem Auto kommt, sollte auf dem Parkplatz der Grundschule Flottkamp Platz finden. Bis zur Streuobstwiese sind es nur wenige Minuten Fußweg.
die Terminplanung für 2024 steht! Euch erwartet wieder ein bunter Mix aus Arbeitseinsätzen in Biotopen, Exkursionen, Vorträgen, Gruppentreffen sowie Stammtischen. Alle Details findet ihr auf der Seite Termine.
Zwei Termine werdet ihr vielleicht vermissen: Der Auf- und Abbau des Amphibienschutzzaunes in Heidkaten wird in diesem Jahr von einem gewerblichen Betrieb durchgeführt und von der UNB finanziert, weil die feste Querung doch noch auf sich warten lässt. Bei der eigentlichen täglichen „Rettung“ brauchen wir aber wieder eure tatkräftige Hilfe! (Anmeldung an info [at] nabu-kisdorferwohld.de)
Der traditionelle Vortrag in der Kulturkate Henstedt-Ulzburg behandelt den Wald im Klimawandel. Der NABU Biologe Thomas Behrends führt uns dazu in das Ökosystem Wald ein und zeigt auf, was jetzt
notwendig ist, um die
Zukunft unseres Waldes zu sichern.
Dazu kommen vermutlich noch weitere, nicht langfristig planbare Aktivitäten, z.B. die Teilnahme an Demonstrationen zu Naturschutzthemen. Aktuelle Informationen gibt es dazu hier auf unserer Internetseite und über unseren E-Mail-Verteiler.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und euer Engagement für die Natur.
Euer Vorstandsteam der NABU-Gruppe Kisdorfer Wohld
Wir haben einen alten Waldtümel mit einer großen Laichgesellschaft von Grasfröschen entdeckt! Der Tümpel drohte jedoch von einer dicken Schicht von Zweigen und Blättern nahzu vollständig bedeckt zu werden. Es war zu befürchten, dass zukünftig der Laich oder die Kaulquappen im Frühjahr keine ausreichend große Wasserschicht mehr zur Verfügung haben würden, um sich vollständig zu entwickeln.
Nach einem Aufruf hier auf der Webseite und in unserem Newsletter fand sich im Spätsommer 2022 eine unerschrockene Truppe zusammen, die trotz Schietwetter mit vereinter Kraft den Waldtümpel von Blättern und Zweigen befreite.
Nach getaner Arbeit war gespanntes Warten angesagt, wie sehr sich der Einsatz gelohnt hat. Wie viel Regen wird es geben und wie hoch der Wasserstand steigen? Wie wird sich der Teich entwickeln?
Anfang März 2023 bietet der Waldtümpel einen ganz anderen Anblick: Viel klares Wasser und reichlich Platz für viele laichende Grasfrösche. So soll es sein!
Mit dem Beginn des April konnten wir dann über 60 Laichballen entdecken! Der Arbeitseinsatz hat sich gelohnt und weitere Generationen von Grasfröschen können heranwachsen.
Seit Anfang des Jahres pflegen wir eine Streuobstwiese. Auf dieser Fläche von einem knappen Hektar stehen verstreut Apfel-, Birnen- und Kirschbäume, die jetzt 3 Jahre alt sind.
Streuobstwiesen können zu einem Hotspot der Artenvielfalt werden, wenn ihre Umgebung strukturreich und mit anderen wertvollen Lebensräumen verbunden ist. Schon die Bäume bieten Nahrung und Lebensraum für viele Insekten, die wiederum Vögel und Kleinsäuger anziehen.
Da nur alte Hochstamm-Sorten ausgewählt werden, die recht wüchsig und widerstandsfähig sind, ist der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln gänzlich überflüssig, ja sogar verpönt. Wenn dann auch noch die Wiese darunter insektenschonend behandelt wird und sich in ihr zahlreiche Blühpflanzen ansiedeln, kann man von einem Insekten-Eldorado sprechen. Insektenschonende Behandlung bedeutet, die Wiese statt mit einem großen Schlegel- oder Kreiselmäher mit Handsense, Motorsense oder einem Balkenmäher zu mähen. Ein Schlegelmäher zum Beispiel verdichtet durch sein Gewicht den Boden; durch die Technik des Ansaugens, Zerkleinerns und Mulchens (das Mahd-Gut beleibt einfach auf der Fläche liegen), wird ca. 85% des Lebens in der Wiese getötet (Insekten, Amphibien, Kleinsäuger).
Recht schnell fanden wir in unseren Reihen ein Baumpflege-Team, bei dem jeder einzelne mit der Kompetenz zum Schneiden von Obstbäumen ausgestattet ist. Wer wollte, konnte dennoch im Februar einen Obstbaum-Schnittkurs besuchen und die Kompetenz vertiefen.
Der Sommer begann für einige von uns mit einem Sensenkurs beim NABU Itzehoe. Wir lernten nicht nur das Gras mit Handsense zu mähen, sondern auch das Sensenblatt durch Dengeln scharf zu halten bzw. zu machen. Bald darauf fanden erste Übungen in "unserer" Wiese statt. Mit jeder weiteren Übungsstunde ging das Sensen ein bisschen besser.
Den ganzen Sommer über haben wir die große Fläche Stückchen für Stückchen gemäht. Dabei blieb immer Gras auf großen Teilflächen stehen. Wenn dort ein paar Wochen später gemäht wurde, war das Gras an anderer Stelle wieder etwas nachgewachsen. Ganz wichtig war, das Mahd-Gut zu entfernen, um der Fläche Nährstoffe zu entziehen. Zurzeit ist die Wiese recht artenarm. Ein vielfältigeres und bunteres Treiben wird sich erst nach einer gewissen "Ausmagerung" einstellen.
Jetzt im Herbst galt es deshalb, die Wiese ein zweites Mal - jetzt aber mit Motorsense und Balkenmäher - zu mähen und das Mahd-Gut mit Rechen abzuharken. Dies wurde bei einem großen Arbeitseinsatz am 29. Oktober geschafft. Mit Freude und bei schönstem Herbstwetter waren alle dabei. Und wie immer bei allen Arbeitseinsätzen des NABU Kisdorfer Wohld ließ die verdiente Belohnung in Form von Quiche, Kuchen, Kartoffelsalat, Kaltgetränken und Kaffee keine Wünsche offen. An eigens zu diesem Zweck herangeschafften Tischen und Bänken wurde geschmaust, und es entwickelten sich bald angeregte Gespräche.
So gestärkt packten wir erneut Handschuhe und Arbeitsgeräte und konnten nach insgesamt ca. vier Arbeitsstunden stolz verkünden: Die Arbeit in der Streuobstwiese war für dieses Jahr geschafft!!!
Ob sich auch in den folgenden Jahren genügend NABU-Mitglieder motivieren lassen, die Wiese mit Motorsense oder per Hand zu mähen bzw. das Sensen zu lernen, bleibt abzuwarten. Aber davon wird abhängen, ob sich "unsere" Streuobstwiese zu einem Hotspot der Artenvielfalt wird entwickeln können.
Wie bereits vor einem Jahr führte Susanne auch in diesem Oktober eine Gruppe Interessierter ins Grotmoor. Und wie bereits vor einem Jahr fand auch diese Exkursion bei Sonnenschein und diesmal für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen statt.
Nach einer Begrüßung der Teilnehmer wurde das Grotmoor vorgestellt: Größe, Ausdehnung des Moorkörpers, unterschiedliche Torf-Mächtigkeiten, Einteilung in Grünland-Zentrum mit extensiver Nutzung
und Randbereichen mit Torfstichgewässern, Heideflächen, Pfeifengraswiesen, Birkenwäldern und wenigen Flächen mit hochmoortypischer Vegetation (Schwingrasen).
Auch die Geschichte des Grotmoores und die seiner Entwässerung wurde kurz vorgestellt.
Die Biologin Gisela Oden-Behrendt, berichtete in ihrem Part von den Bemühungen des NABU um den erhöhten Schutz der Wiesenvögel (Wiesenpieper, Feldschwirrl, Schwarzkehlchen, Braunkehlchen,
Schafstelze) im Grotmoor: Ein späterer Mahd-Termin und das jährliche Stehenlassen von wechselnden Brache-Streifen wurden erreicht. Nicht erreicht werden konnte bislang, dass das Mahd-Gut von den
Mähflächen entfernt und weggefahren wird.
Durch erheblichen Druck auf die Behörden-Vertreter und nicht zuletzt auf die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) als Eigentümer der Grünlandflächen konnte erreicht werden, dass eine
erste Teilfläche von 73 ha wiedervernässt wird. Die Arbeiten sind seit Mitte August in vollem Gange und werden dazu führen, dass im Grotmoor bald ca. 15 t/ ha CO²-Emissionen im Jahr eingespart
werden können.
Natürlich lag das besondere Interesse der Exkursionsteilnehmer in diesem Jahr darin, die Vernässungsarbeiten genauestens in Augenschein zu nehmen: Zerstörung der Drainagen, Abschieben des
Oberbodens, um damit Verwallungen anzulegen, Staue in der Fläche, Staue in den Gräben, Überläufe. Alles, um in Zukunft das Regenwasser in dieser Projektfläche von 73 ha zu halten.
Wahrscheinlich kann hier nach Abschluss der Bauarbeiten bald wieder das Ansiedeln von Torfmoosen beobachtet werden. Bis sich jedoch erneut ein annähernd intaktes Hochmoor mit all seinen
typischen, spezialisierten Pflanzen und Bewohnern gebildet hat, werden viele Jahre bzw. Jahrzehnte vergehen.
Wie das in etwa aussehen könnte, konnte die Exkursionsgruppe ein paar hundert Meter weiter bewundern, wo in einem ehemaligen Torfstich wieder naturnahe Verhältnisse herrschen und Torfmoose,
Rosmarin-Heide, Moosbeere, Weißes Schnabelried usw. wachsen.
Hier erklärte Susanne am Beispiel der Torfmoose die Besonderheit der hochmoortypischen Flora, die in der Lage ist, durch chemische Vorgänge sich das saure Milieu zu schaffen, in dem Konkurrenten
verdrängt werden und sie selbst am besten gedeihen.
Auf dem Rückweg zum Treffpunkt waren die neuen Informationen Grundlage für Gespräche und Diskussionen unter der 16 köpfigen Exkursionsgruppe, die nach 2 1/2 Stunden zum Ausgangspunkt
zurückkehrte.
Am vergangenen Wochenende hat im NABU Kisdorfer Wohld eine spätsommerliche Reinigung der Nistkästen stattgefunden. Der Spätsommer ist eine ideale Zeit, weil dann noch nicht so viele Nachmieter in
die freigewordenen Wohnungen eingezogen sind. Dennoch könnte es sein, dass man eine Haselmaus stört, weshalb man vor Öffnung des Nistkastens vorsichtig anklopft, damit niemand einen
fürchterlichen Schrecken bekommt. Auch Fledermäuse nutzen die verlassenen Brutstätten als Ruhestätte für den Tag, wie die Kot-Funde zeigen, die wir auf den verlassenen Nestern gefunden
haben.
Bei gutem Wetter, das wir gar nicht so erwartet hatten, gut gelaunt und voller Spannung, was uns erwarten würde, zogen wir los. Immerhin galt es, fast 40 Kästen zu öffnen und auszuputzen. Damit
soll erreicht werden, dass die Vögel im nächsten Jahr vor allzu schwerem Befall mit Vogelflöhen, Milben und Zecken geschützt sind. Deshalb wird das alte Nistmaterial entfernt. Dabei darf man
keinesfalls mit scharfen Reinigungsmitteln hantieren. Ein Auskratzen mit einem Spachtel und das anschließende Ausfegen reichen vollkommen aus. In den Fledermauskästen wird der Kot ebenfalls durch
Auskratzen entfernt. Der würde sonst irgendwann die Einflugöffnung versperren und dafür sorgen, dass die Tiere nicht mehr hinein oder hinaus können.
Da die Nistkästen hoch oben an den Bäumen hängen, mussten wir eine Leiter mitführen. Beim Tragen haben wir uns abgewechselt. Einen Eimer mit den Werkzeugen hatten wir ebenfalls dabei, und
natürlich eine Tabelle, in die für jeden Nistkasten akribisch eingetragen wird, was wir vorgefunden haben: Moos, Tierhaare, Kot, Vogeleier, Rinde, Blätter, leider auch mal eine tote kleine Meise
usw. Diese Funde geben Hinweise auf die Vogelart, die dort gebrütet haben könnte. Durch die Aufzeichnungen kann man die einzelnen Jahre miteinander vergleichen und Trends bei der
Bestandsentwicklung erkennen.
Bei gemeinsamen Aufgaben kommt man sich näher. Als Naturliebhaber nehmen wir die wunderschöne Umgebung besonders wahr. Ein Höhepunkt war unsere Pause mit Kaffee, Tee, Ei-Brot und Anke´s
selbstgebackenen Pflaumen-Küchlein.
Mit fünf Leuten, die alle ihren Teil beitrugen, waren wir nach 4 1/2 Stunden mit der lohnenden Arbeit fertig.
Wer den Spätsommer als Reinigungstermin verpasst hat, sollte im Herbst keine Nistkästen mehr säubern. Nach dem Ausflug der Vormieter haben sich in viele Behausungen nun nämlich neue Bewohner
einquartiert. So dienen die alten Nester in den Kästen unter anderem Spatzen, Meisen und Zaunkönigen als Unterschlupf in kalten Nächten. (Dazu polstern sie die Kästen mit frischem Material aus.)
Florfliegen, Nachtfalter, Hummel- und Wespenköniginnen wollen hier überwintern. Die Kästen sollten deshalb nun frühestens im Februar oder März gereinigt werden. Befinden sich allerdings noch alte
Eier oder gar tote Küken im Nest, sollte man diese wegen der meist großen Zahl von Parasiten und Krankheitserregern unbedingt samt Nest entfernen.
Wie locke ich Wildbienen in meinen Garten, darf ich Vögel auch im Sommer füttern oder wo ist die nächste NABU-Gruppe? Das Interesse am Natur- und Umweltschutz ist groß und viele Bürger*innen melden sich beim NABU, um sich zu diesen und vielen anderen Themen beraten zu lassen. „Wir freuen uns darüber, dass immer mehr Menschen den Naturschutzgedanken verinnerlicht haben und sich auch praktisch engagieren möchten. Die häufigen Anfragen zeigen uns deutlich, dass die starke Rolle des NABU als „Anwalt der Natur“ anerkannt wird und die Fach- und Sachkenntnis des NABU gefragt ist“, stellt Ingo Ludwichowski, Geschäftsführer des NABU Schleswig-Holstein, fest.
Der NABU hat deswegen als Service für alle Bürger*innen das bundesweite NABU-Naturtelefon eingerichtet, um der großen Nachfrage zu Naturschutzthemen gerecht werden zu können. Das NABU-Naturtelefon ist unter der Woche von Montag bis Freitag erreichbar und bietet in allen Fragen des Natur- und Umweltschutzes eine kompetente Beratung. Die Mitarbeitenden stehen in direktem Kontakt mit vielen NABU-Expert*innen, die sie bei Bedarf unterstützen.
Das NABU-Naturtelefon ist bundesweit unter der Rufnummer: 030.28 49 84-60 00 von Montag bis Freitag zwischen 9:00 und 16:00 Uhr erreichbar.
Auch in diesem Jahr war wieder viel Betrieb am Amphibenschuzzaun in Heidkaten.
Wir haben knapp 2.000 Amphibien sicher über die Straße geholfen.
Alle Details gibt es hier.
Am 23.10.2021 haben wir eine Exkursion ins Grotmoor unternommen. Die 20 Exkursionsteilnehmer konnten ihr Glück gar nicht fassen, als sie sich am Samstag in Heidmoor vor dem Dorfhaus trafen. Nach ein paar Tagen mit schrecklich viel Regen schien heute strahlend die Sonne. Ein wunderschöner Herbsttag!
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es auch schon im Wanderschritt in das Grotmoor. Susanne Röhling erzählte in Sequenzen über die Entstehung der Moore, die Geschichte der Trockenlegungen allgemein und die des Grotmoores im Besonderen. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz. Susanne berichtete, dass 5 % der Gesamtemissionen von schädlichen Treibhausgasen aus den Mooren komme. Dieses Verhältnis gelte sowohl für Deutschland als auch für Schleswig-Holstein. Es handelt sich um Millionen Tonnen.
Susanne berichtete auch über die Instrumente des Moorschutzes, die Möglichkeiten der Finanzierung von Renaturierungen und warum die verantwortlichen Behörden seit Jahren mit den Wiedervernässungen nicht so voran kommen, wie es eigentlich wünschenswert wäre. ((88 % der Moore in S-H sind immer noch entwässert.) Im Grotmoor konnte der NABU Kisdorfer Wohld erreichen, dass es bei der Wiedervernässung einen Anfang gibt (71 ha von 600 ha werden demnächst vernässt). Auf den vorerst noch entwässert bleibenden Grünland-Flächen konnte der NABU Kisdorfer Wohld Maßnahmen zum Schutz der Wiesenvögel durchsetzen. Praxis ist seit diesem Jahr eine spätere Mahd und das Stehenlassen von Brachestreifen.
Weitere Themen waren die technische Umsetzung der Vernässung im Grotmoor nach einem Plangenehmigungsverfahren und die Bedeutung der Moore für die Artenvielfalt. Hans-Jürgen Raddatz, NABU Barmstedt und renommierter Ornitholge, berichtete von der Situation der Wiesenvögel auf den Feuchtwiesen und den Arten, die im Randbereich eines Moores einen passenden Lebensraum finden. Ziel der Wanderung war eine wunderschöne Moorfläche, wo hochmoortypische Pflanzen wie Torfmoose oder Wollgras betrachtet werden konnten. Susanne erläuterte die vom NABU Kisdorfer Wohld durchgeführten Naturschutzmaßnahmen in dieser Fläche.
Die für die Exkursion angesetzten 2 Stunden wurden zwar überschritten - Susanne hatte sich als Anfängerin in der Disziplin der Exkursionsleitung zu erkennen gegeben -, doch am Ende schienen alle Teilnehmer zufrieden angesichts der vielen interessanten und spannenden Informationen.
Mehr Termine gibt es hier.
Gemeinsame Agrarpolitik – Was ist das?
Seit Monaten hatte sich der NABU, nicht zuletzt durch die Kampagne „Werde laut für mich!“, an der sich auch Vertreter der Ortsgruppe Kisdorfer Wohld beteiligt hatten, für eine naturverträgliche Landwirtschaft eingesetzt. Rebhuhn, Feldhase, Kornblume und Co. sollten eine Zukunft haben. Die Forderungen in der Schlussphase waren:
Trotz großer Bemühungen aller Umweltverbände hat das EU-Parlament am 23.10. einem faulen Kompromiss zur EU-Agrarpolitik zugestimmt. Ursula von der Leyen muss die Notbremse ziehen und die
Kommissionsvorlage zurückziehen. Die Landwirtschaftsminister haben dem Europäischen Green Deal eine Kampfansage erteilt. Statt Hunderttausenden Agrarbetrieben bei der Umstellung auf eine klima-
und naturverträgliche Zukunft zu helfen, zementieren sie mit Steuergeldern von morgen ein schädliches Subventionssystem von vorgestern. Das in den Nachkriegsjahren entstandene Subventionssystem
begünstigt vor allem die großen Landwirtschaftsbetriebe mit viel Fläche, die meist am weitesten davon entfernt sind, naturverträglich zu arbeiten. Das soll zum großen Teil auch in Zukunft
so bleiben.
Nur 20 % der Subventionen werden aufgrund von sogenannten Öko-Regelungen vergeben. Wie diese Öko-Regelungen jedoch aussehen werden, kann jeder EU-Mitgliedsstaat selbst ausgestalten. Die Gefahr,
dass die eigenen Landwirte gegenüber den Konkurrenten aus den Nachbarstaaten dabei ins Vorteil gesetzt werden, birgt die Gefahr, dass es Geld für den wirkungslosesten Naturschutz gibt.
Dabei wäre es dringend Zeit zum Umdenken und wirksame Reformen in Gang zu setzen. Der Wirtschaftszweig Landwirtschaft hängt im Vergleich zu anderen im Klimaschutz deutlich hinterher. Außerdem
haben Forscher herausgefunden, dass für die schwindende Artenvielfalt zu einem nicht unerheblichen Teil die konventionelle Landwirtschaft verantwortlich ist.
Warum ist es so schwer, Veränderungen herbeizuführen, wenn doch die Tatsachen auf dem Tisch liegen?
In den für Reformen verantwortlichen Agrarausschüssen sitzen einfach zu viele Landwirte, die von dem derzeitigen Subventionssystem profitieren. Die Abkassierer, die sich offenbar skrupellos aus
den EU-Agrartöpfen bedienen lassen und dabei auch noch Schaden für die Allgemeinheit anrichten.
Dabei ist die überwiegende Zahl der Bevölkerung für neue Gesetze. Der Umweltschutz ist ihnen wichtig bis sehr wichtig! Trotzdem wird in Brüssel und auch in Deutschland weiter Politik gegen diese
Mehrheiten gemacht. Es ist ein Skandal!!!
Böden werden verseucht, der Klimaschutz außer Acht gelassen, das Grundwasser belastet, die Artenvielfalt zerstört, und trotzdem kann sich die Agrarlobby immer wieder durchsetzen und weitermachen
wie bisher.
Wann wird das endlich ein Ende haben???
Wir haben nun auch - wie zuvor bereits in den Rathäusern der Gemeinden Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg - im Gebäude des Amtes Bad Bramstedt-Land, König-Christian-Str. 6, eine Handy- Sammelbox aufgestellt.
Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom schlummern mehr als 105 Millionen alte Handys und Smartphones in deutschen Schubladen. Ausgediente Handys in den Hausmüll zu werfen oder an illegale
Händler zu geben, schadet der Umwelt und ist auch gesetzlich verboten. Zu viele Schadstoffe gelangen in die Umwelt. Seltene Rohstoffe gehen für eine Wiederverwertung verloren. Unnötige Rohstoffe
werden in Ländern des globalen Südens weiter abgebaut. Im Vordergrund steht für den NABU daher die Wiederaufbereitung und – falls erforderlich – Reparatur inklusive Austausch von Ersatzteilen von
Mobilgeräten, um die Nutzungsdauer eines Handys oder Smartphones zu erhöhen. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer spart 58 Kilogramm CO2 und 14 Kilogramm Ressourcen.
Der Entsorgungspartner von Telefónica in Deutschland, die AfB gemeinnützige GmbH (Arbeit für Menschen mit Behinderung), verkauft die wiederaufbereiteten Geräte nur in Europa. Nicht mehr
funktionsfähige Geräte gibt der NABU zum Recycling an die Umicore AG & Co. KG. Umicore unterhält die ökologischsten Schmelzanlagen in ganz Europa und ist ISO 9001, 14001 und OHSAS 18001
zertifiziert. Beim Recycling der NABU-Handys entstehen Rohstoff-Gewinne von bis zu einem Kilo Gold jährlich, ganz zu schweigen von den Umweltvorteilen. Mit einem zurückgegebenen Altgerät sorgt
man gleich doppelt für mehr Umweltschutz: Zum einen stellt man sicher, dass Rohstoffe wiederverwertet werden und Schadstoffe nicht auf dem Müll landen. Zum anderen erhält der NABU vom
Kooperationspartner Telefónica in Deutschland einen jährlichen Betrag. Dieses Geld fließt in den NABU-Insektenschutzfonds.
Wir würden uns freuen, wenn von diesem Angebot rege Gebrauch gemacht wird.